In Bildern: Gucci x Doraemon

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Als Teil seiner von Kreativdirektor Alessandro Michele entwickelten „Epilogue”-Kollektion hat das italienische Modehaus Gucci die „Doraemon x Gucci”-Kollektion auf den Markt gebracht. Sie ließ sich von der Kultfigur Doraemon des japanischen Manga-Duos Fujiko Fujio inspirieren und folgt auf den Beginn des Verkaufs der The North Face x Gucci Kollektion Anfang dieser Woche.

„Doraemon ist eine Roboterkatze, die Mäuse hasst und Pfannkuchen liebt. Geboren im Jahr 2112 wurde sie zurückgeschickt, um dem kleinen Nobita mit geheimnisvollen Gegenständen aus einer vierdimensionalen Tasche aus der Patsche zu helfen”, erklärt das Modehaus die Inspiration hinter der Sonderkollektion.

Das Ergebnis ist eine Kollektion für Damen und Herren, die hauptsächlich in Beige-/Ebenholzfarben gehalten und mit Mini-GGs und Doraemon-Print versehen ist. Abgerundet wird sie mit roten Elementen und Details.

Mit der Doraemon x Gucci-Sonderkollektion gelingt es Gucci, einen Hauch von Nostalgie durch das Retro-Vintage-Erscheinungsbild auszudrücken und es mit einer modernen Orientierung nach Asien zu verbinden, einem seiner derzeit größten Märkte.

Zur 58-teiligen Kollektion gehören verschiedene Jacken, Röcke, Kleider, Hosen, T-Shirts, Sweatshirts, Kapuzenpullover, Shorts, ein Badeanzug und Turnschuhe und Damenslippers sowie Accessoires wie Taschen, Tücher, eine Uhr und ein iPhone-Case.

Bei den Materialien handelt es sich um Seide, technischen Jersey, Nylon und Baumwolle. Die Preise reichen von 590 Euro für die Damenslipper bis zu 1.380 Euro für eine Jacke beziehungsweise 1.550 Euro für den Shopper.

Die Doraemon x Gucci-Kollektion ist ab sofort in Gucci-Boutiquen weltweit und online erhältlich.

Die neuen Gucci-Looks sind da - und sie läuten eine neue Ära ein

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Am letzten Tag der diesjährigen digitalen Mailand Fashion Week ist Gucci das große Highlight, auf das alle gewartet haben. Die Show von Gucci ist nicht nur jede Saison eines der wichtigsten, tonangebenden Statements der Modeindustrie, sondern läutet dieses Jahr eine neue Zeit der Fashion Weeks ein. (Lesen Sie hier: Prada – Das sind die neuen Looks für den Sommer 2021)

Fashion Weeks – Das Ende einer (überholten) Ära

Das Reiseaufkommen von Modejournalisten hat sich in den letzten Dekaden vervielfacht. Denn neben den zweimal im Jahr stattfindenden (getrennten!) Fashion Weeks für Herren, Damen und Damen-Haute-Couture luden in der Vergangenheit immer mehr Marken zu weiteren großen Präsentationen für Zwischenkollektionen ein – wie Pre-Fall- und Cruise-Shows. So kamen einige Labels in der High-Fashion auf bis zu zehn Shows in nur zwölf Monaten. Erschwerend kam hinzu, dass durch die Vorlaufzeit der Shows Kollektionen immer früher in den Verkauf gingen. So wurden erste Sommerteile bereits im Januar an Stores ausgeliefert und landeten deswegen regelmäßig im Sale, noch bevor die eigentliche Trage-Saison der Teile beendet (oder begonnen) war.

Im Mai, einen Monat bevor die abgesagten Männer-Fashion-Weeks in Mailand und Paris hätten stattfinden sollen, äußerten sich viele Designer und Labels zu der Thematik, dieses überholte und nicht wirtschaftliche Konzept durchbrechen zu wollen. Darunter Labels wie Saint Laurent, Dries Van Noten und auch Gucci, die zu der Zeit jedes Jahr fünf Shows abhielten. Während die meisten Marken noch recht vage ihre Pläne für die Zukunft schilderten, wurde es bei Gucci klar kommuniziert: Man würde ab sofort nur noch zu zwei Fashion-Shows pro Jahr einladen, auf denen sie dann jeweils nur eine “saisonlose” Kollektion zeigen. Ein radikaler Schritt, den die Modebranche definitiv gebraucht hat. (Auch interessant: “Gucci x Mytheresa” – Onlineshop launcht exklusive Kollektion von Gucci)

“Epilogue” – Die neuen Gucci-Looks in einer digitalen Präsentation

Mit “Epilogue – Final Act Of Fairy Tale In Three Parts” beendet Alessandro Michele nun seine modische Vision, die er diesen Februar mit einer Show während der Fashion Week in Mailand und einer anschließenden Werbekampagne startete. Gleichzeitig ist seine Präsentation, die als zwölf-stündiges Live-Event online übertragen wurde, auch ein Neuanfang für die Marke.

“Mein dreiteiliges Märchen will eine Befragung über die Regeln, die Rollen und die Funktionen erzeugen, die die Modewelt in Gang halten. Es ist eine zwangsläufig einseitige Untersuchung, die auch absichtlich deformiert. […] Für mich war es notwendig, diesen Weg voller Liebe zu gehen. Es war ein Weg, der, während ich ging, neue Fragen aufwarf und Dinge aufwühlte und somit neue Intuitionen hervorbrachte. In diesem Sinne fühlt sich der Epilog, den ich Ihnen heute vorstelle, wirklich wie eine Ouvertüre an. Ein Wendepunkt, der gleichzeitig schließt und öffnet, eine Schwelle des Neubeginns, von der aus wir versuchen, uns unsere Zukunft vorzustellen.”

Neben der Übertragung, bei der weltweit die Arbeit des Gucci-Teams an der neuen Werbekampagne live verfolgt werden konnte, wurde mit mehr als 70 Looks auch die Kollektion enthüllt. Das wirklich besondere an der Präsentation ist jedoch nicht nicht nur die Gestaltung des Lookbooks und Videoevents, sondern vor allem das Casting. Die ganze Kollektion wurde an Mitarbeitern des Designsteams präsentiert – den wahren Machern aller Fashionpieces, Accessoires, Taschen und Schuhen der Marke. (Außerdem: A$AP Rocky, Iggy Pop, und Tyler, the Creator schmeißen eine surreale Gucci-Party – mit kiloweise Spaghetti)

Und so revolutionär wie sein neues Konzept war, so spektakulär ist natürlich auch die Kollektion. In gewohnter Gucci-Ästhetik werden jegliche denkbare Gendergrenzen oder Stylingregeln über Bord geworfen. Es geht Gucci schließlich nie um die Hervorhebung eines einzelnen Looks oder eines bestimmten Accessoires. Alessandro Micheles Ziel ist es, seine Inspiration und Gedanken in ein Gesamtkunstwerk zu packen. Ein Kunstwerk, bei dem sich sicherlich der konzentrierte Blick auf Details lohnt, aber das man erst wirklich versteht, wenn man das große Ganze betrachtet. (Lesen Sie auch: Mailand Fashion Week – Die wichtigsten neuen Trends im News-Ticker)

Modebranche in Zeiten von Corona: Gucci will Mode-Industrie entschleunigen

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Von red/ap 28. Mai 2020 - 09:57 Uhr

Gucci schwebt je ein Termin im Frühling und im Herbst vor. Foto: Getty Images for Gucci/Vittorio Zunino Celotto

Bahnt sich in der Luxusmode ein radikaler Wandel an? Mit Gucci, Saint Laurent und Giorgio Armani plädieren drei der einflussreichsten Häuser für weniger Hektik – und weniger Kollektionen.

Von red/ap 28.05.2020 - 09:57 Uhr

Soave - Gucci will den Vier-Mal-pro-Jahr-Kalender der Modeindustrie über Bord werfen. Kreativdirektor Alessandro Michele schwebt je ein Termin im Frühling und im Herbst für die Präsentation gemeinsamer Kollektionen für Damen und Herren vor. „Zwei Termine pro Jahr sind mehr als genug, um Zeit für die Bildung eines kreativen Gedankens zu geben, und diesem System mehr Zeit zu geben“, sagte er am Montag während einer Videokonferenz.

Damit führte Michele eine Idee aus, die er am Wochenende auf Instagram angerissen hatte. Der Luxusmode-Konkurrent Saint Laurent hatte sich im April bereits ähnlich geäußert. Die Corona-Pandemie hat es der Branche ermöglicht, inne zu halten und das Tempo der Mode zu überdenken. Bislang gehen den großen Modeschauen für Damen und Herren Vorsaison-Kollektionen voraus.

Michele sagte, er hoffe, dass innerhalb des Mode-Systems in Zusammenarbeit mit anderen Designern eine Entscheidung für einen neuen Kalender und neue Rhythmen getroffen werde. Wann die von ihm angestrebten Änderungen kommen könnten, blieb offen. September sei zu früh, sagte er.

Das Ende von Fast Fashion?

Saint Laurent hat angekündigt, an keinem der bislang für dieses Jahr geplanten Events teilzunehmen. Die französische Marke hat sich nicht klar zu ihren Absichten geäußert, aber angekündigt: „Im Bewusstsein der gegenwärtigen Umstände und seiner Wellen radikalen Wandels hat Saint Laurent entschieden, die Steuerung seiner Geschwindigkeit zu übernehmen und seinen Terminplan umzuformen.“

Ähnlich äußerte sich auch Modedesigner Giorgio Armani. Er schrieb dem Branchenmedium „Women’s Wear Daily“ im April in einem Brief, er halte es für „unmoralisch“, wenn die Luxusmode das Tempo von Fast Fashion übernimmt und „vergisst, dass Luxus Zeit braucht, um erreicht und wertgeschätzt zu werden“. Er schrieb: „Es macht keinen Sinn, dass eines meiner Jackets oder einer meiner Anzüge in einem Geschäft drei Wochen leben, bevor sie obsolet werden, ersetzt von neuen Waren, die nicht allzu verschieden sind.“

Auch die Verbände British Fashion Council und Council of Fashion Designers of America haben Marken ermuntert, langsamer zu werden.