Albstadt: Da sind echte Gefühle drin

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1 Aus der Corona-Not eine Tugend gemacht hat die “Indigo Blues Band” und im Sommer einfach im Garten für Nachbarn und Freunde gespielt.Fotos: Steinkühler Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Die “Indigo Blues Band” bringt tiefblaue Musik ins “Juwel” mit

Den Blues aus seiner Ecke holen – das ist das erklärte Ziel der “Indigo Blues Band”, die am Samstag, 19. September, ab 20 Uhr im “Juwel” in Margrethausen auftritt – mit Cover-, aber auch mit eigenen Songs.

Albstadt-Margrethausen. “Viele denken, Blues sei etwas für ältere Leute”, sagt Dennis Steinkühler und lacht. Zusammen mit seinen Freunden, dem Bassisten Sven Schlagenhauf und dem Schlagzeuger Finn Schlagenhauf, tritt der 19-jährige Gitarrist und Sänger aus Margrethausen an, das Gegenteil zu beweisen. In Zeiten, in denen “gefühlt alle Deutsch-Rap hören”, wollen die Drei “Geschichten erzählen” und sie mit handgemachter Musik transportieren, die direkt aufs Sonnengeflecht wirkt: Bauchgefühl musikalisch. Deshalb spielen sie nicht nur die Musik von Blues-Größen wie Eric Clapton, John Mayer und Marcus King, die allesamt für starke Gitarren und poetische Texte stehen, sondern auch eigene Songs.

Und derer werden immer mehr. Titel wie “Humanity”, “Daydream” und “You’re crazy” verraten, dass es darin um tiefe Gefühle geht. “15th of December” ist mit voller Wucht romantisch und erzählt von dem Tag, an dem Dennis Steinkühler seine Freundin getroffen hat. “A bad day to die” hingegen ist nach einem Unfall entstanden, als der Gitarrist beschlossen hatte, sich jetzt noch nicht von dieser Welt zu verabschieden. Im Klartext: Da stecken echte Gefühle drin, selbst Erlebtes, authentische Geschichten.

Diese Songs singt Steinkühler mit Hammer-Stimme und sicherem Griff in die Saiten. Kunststück: Er gibt selbst Gitarrenunterricht und beherrscht sein Handwerk. Dasselbe gilt für die Brüder Sven und Finn Schlagenhauf, die es an der Musik- und Kunstschule Albstadt erlernt und sich Könner wie den Schlagzeuger Thommy Price zum Vorbild genommen haben. Seit rund zwei Jahren spielen die Drei zusammen und arbeiten konzentriert daran, ihr eigenes Repertoire auszubauen. Einzig an einem fehlt es ihnen derzeit – coronabedingt: an Auftrittsmöglichkeiten. So haben sie im Sommer kurzerhand ein Konzert im eigenen Garten gegeben, die Nachbarn eingeladen, die – mit genug Abstand voneinander – lauschten und schnell erkannt haben müssen, dass die Musik der “Indigo Blues Band” sich abhebt von dem, was die meisten anderen spielen.

Dem Blues eine Bühne geben – darüber haben die drei Musiker auch schon mit Thomas Bolkart, dem Ortsvorsteher von Margrethausen und als langjähriger Vorsitzender des Musikvereins Laufen selbst Musicus – gesprochen. Warum nicht ein Blues-Festival vor der Festhalle veranstalten? Der Platz gäbe es her. “Ein bisschen Kultur hier rein bringen”, das sei nicht einfach, sagt Steinkühler. Wie viele andere Bands beklagen er und seine Freunde, dass die Stadt zu wenige Auftrittsmöglichkeiten biete, gerade für junge, lokale Bands. Dabei meint es die “Indigo Blues Band” ernst, probt ein- bis zweimal pro Woche, wenn es die Zeit zulässt – der 16-jährige Finn Schlagenhauf ist noch Schüler, sein 19-jähriger Bruder startet demnächst in sein Maschinenbaustudium – sogar drei- bis viermal pro Woche im gut ausgestatteten Probenraum in Margrethausen.

Dort – genauer: im “Juwel”, dem Bistro mit integriertem Trödel-Laden – stehen die Drei am Samstag, 19. September, ab 20 Uhr auf der Bühne und freuen sich darauf, ihr Publikum für den Blues zu gewinnen. Musik, die genau so ist wie Indigo, die Farbe im Bandnamen: Tiefgründig, melancholisch – und mit viel Raum für Interpretation.

Albstadt: She’s the Boss spielt im Juwel

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1 She’s the Boss Foto: Band Foto: Schwarzwälder Bote

Albstadt-Margrethausen. Im Margrethausener “Juwel” gibt am Samstag, 30. November, “She’s the

Albstadt-Margrethausen. Im Margrethausener “Juwel” gibt am Samstag, 30. November, “She’s the Boss” ein Konzert. Die Albstädter Formation spielt Rock-Klassiker aus fünf Jahrzehnten, vorwiegend aber aus den 1970er- und 1980er-Jahren, darunter Titel von Aerosmith, Janis Joplin, Guns ’n’ Roses, Gotthard und Led Zeppelin. Hinzu kommen Eigenkompositionen, darunter drei neue Titel. Musiziert wird in der klassischen Rockbesetzung; Joel Eichberger und Daniel Riekert spielen Gitarre, Marius Kremer Schlagzeug und Rainer Konzelmann Bass. Mary Wild, Frontfrau und “Rockröhre”, steuert zudem den Klang von Bluesharp und klassischer Blockflöte bei. Der Einlass beginnt um 19 Uhr.

Albstadt: Es muss erst mehr passieren

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1 Im “Juwel” tauschten sich die Margrethausene über die aktuellen Entwicklungen im Ortsteil aus. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerstammtisch: Verkehr ärgert und geplantes Dorffest freut die Margrethausener

Die Weitergabe aktueller Informationen gepaart mit dem Austausch in gemütlicher Runde – dieses Konzept ist auch beim vierten Bürgerstammtisch in Margrethausen voll und ganz aufgegangen.

Albstadt-Margrethausen. Die Stühle, Sessel und sonstige Sitzgelegenheiten im “Juwel”, dem größten Wohnzimmer Albstadts, waren größtenteils besetzt beim vierten Bürgerstammtisch, zu dem Ortsvorsteher Thomas Bolkart eingeladen hatte – auch die im Mai gewählten Ortschaftsräte. Bolkart freute sich über die mit mehr als 70 Prozent überdurchschnittlich hohe Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl, die zweithöchste aller Stadtteile. Die Zahl der Frauen im Ortschaftsrat habe sich von zwei auf vier verdoppelt, und im Gemeinderat sei der zweitkleinste Stadtteil mit drei Räten vertreten – auch das sei ein Erfolg.

Interessiert nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass im Frühjahr beim Kloster die geplanten 15 Stellplätze fertiggestellt werden und am 18. und 19. Juli 2020 dort ein Dorffest, getragen von der TSG, dem Musikverein, der Feuerwehr und der Narrenzunft “Runkelriabaweible”, gefeiert werden soll. Bolkart rief alle dazu auf, Ideen beizusteuern, damit es wirklich ein gelungenes Fest werde. Was auf den ersten “Tag des offenen Klosters” im September durchaus zugetroffen habe, an dem Besucherscharen das Margrethausener Wahrzeichen kennenlernen wollten. Eberhard Götz plädierte dafür, das Kloster ins Dorffest einzubinden.

Die Tafeln mit der Geschwindigkeitsanzeige – bekannt als “Smileys” – verfehlten nicht ihre Wirkung, sagte Bolkart, wenngleich er bedauerte, dass die Raserei im Ort sich nur zeitweilig unterbinden lasse.

Wie das Thema Verkehr überhaupt die Gemüter erhitzt, zumal keine Veränderungen spürbar und keine Begrenzung der Geschwindigkeit zwischen Lautlingen und Margrethausen in Sicht seien, obwohl dort viele Schulkinder verkehrten, wie eine Bürgerin anmerkte. Kopfschütteln löste die Begründung der zuständigen städtischen Stellen aus, es passiere zu wenig, als dass Maßnahmen ergriffen werden könnten.

Ein Lichtblick tut sich aber womöglich in Sachen Bauplätze auf: Die Stadt stehe in Verhandlungen mit dem Besitzer eines Grundstücks, auf dem möglicherweise vier Wohngebäude erbaut werden könnten. Ansonsten verwies Bolkart auf den “Kümmerer”, der das Gespräch mit Eigentümern freier Plätzen suchen soll.

Der Ortsvorsteher berichtete außerderm von einem Erfolg in der Kategorie: “Unser Dorf soll schön bleiben”. Eine wilde Ansammlung von Plakaten an einem Bretterzaun sei auf seine Intervention hin verschwunden. Ein überraschtes “Aha” entlockte manchen ein Bild, das den Prototyp eines neuen Ortseingangsschildes, individuell für die jeweiligen Stadtteile, zeigt.

Der Feuerwehr dankte Bolkart abschließend für ihr Engagement und lobte dafür auch deren im Frühjahr scheidenden Kommandanten Christoph Gerstenecker, ehe sich rege Diskussionen an den Tischen entwickelten. Der nächste Bürgerstammtisch ist für 24. April im Juwel geplant.