Accessoires - Zwischen Dior und Chanel: Das Badener Label Mama Tierra erobert die Modewelt

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Accessoires Zwischen Dior und Chanel: Das Badener Label Mama Tierra erobert die Modewelt Die Kreationen der Non-Profit-Organisation werden bald in einem Luxuswarenhaus in Paris vertreten sein. Das Modelabel hofft damit auf noch mehr Unterstützung für das indigene Wayuu-Volk in Südamerika.

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Die beiden Gründerinnen von «Mama Tierra» Katherine Klemenz und Lourdes Grollimund (rechts) und ihr Team. Bild: Britta Gut

Paris, Mekka der Modewelt, Heimat von Louis Vuitton, Chanel und Dior. Was in der französischen Hauptstadt getragen wird, definiert die Trends auf der ganzen Welt. Nun wird auch ein Badener Modelabel die Metropole erobern. Denn die Non-Profit-Organisation Mama Tierra ist mit einer exklusiven Kollektion Teil der geplanten Ausstellung Porte-Bonheurs im berühmten Luxuswarenhaus Le Bon Marché Rive Gauche im Herzen von Paris.

Rimowa: Label transformiert Signature-Koffer in ein Watch Case und eine Crossbody Bag

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Berühmt für ihre Aluminiumkoffer mit der typischen Rillenstruktur, hat sich die deutsche Marke Rimowa spätestens unter der Leitung von Alexandre Arnault von einer historischen Gepäcklinie zu einem echten Trendsetter entwickelt. Die Produkte der zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehörenden Firma gelten heute nicht nur als Statussymbol, sondern sind auch Vorreiter in Sachen genre-übergreifender Kooperation und Modetrends. Kein Wunder, dass auch die zwei neuesten Produktinnovationen – ein Uhren-Case für die Reise und eine Crossbody Bag im typischen Kofferdesign (die in dieser Form bereits aus der Kooperation mit Dior bekannt ist). (Lesen Sie auch: Rimowa – Gepäckhersteller lanciert erste Brillenkollektion)

Das Rimowa Watch Case: Sicherer Schutz für die Lieblingsuhren

Das Watch Case von Rimowa passt auch in kleine Gepäckstücke und kann bis zu drei Armbanduhren in verschiedenen Stilen bequem unterbringen. © Rimowa

Das in Deutschland entworfene und in Italien hergestellte Rimowa Watch Case zeichnet sich durch ein rechteckiges Aluminiumdesign aus, das die für Rimowa charakteristischen Rillen auf der Außenhülle trägt. Die zylindrische Box kann an beiden Enden nahtlos auf- und zugeschoben werden und enthüllt im Innern drei herausnehmbare, gepolsterte Kissen aus Mikrofaser, auf denen die Uhren platziert werden können. Eine zusätzliche Polsterschicht rund um die Kissen gewährleistet einen hohen Schutz gegen Erschütterungen für bis zu drei Armbanduhren. Ab dem 10. November 2020 kann das Watch Case zum Preis von rund 1.600 Euro auf der Rimowa-Website und in ausgewählten Geschäften vorbestellt werden und soll – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – im Dezember dieses Jahres auf den Markt kommen. (Auch interessant: Rimowa x Moncler Koffer – ab jetzt können Sie sich das Sammlerstück kaufen)

Die Rimowa-Crossbody-Bag: Eine Mini-Version der Signature-Koffer

Das Debüt-Design der Kooperation von Dior und Rimowa war ein kleiner “tragbarer Koffer” für persönliche Gegenstände und kleine Accessoires aus Aluminium. © Getty Images

Wie bereits andere Luxuslabel, bringt auch Rimowa eine Mini-Variante seines Bestsellers – des charakteristischen, gerippten Koffers – auf den Markt. Die Crossbody-Schultertasche mit dem passenden Namen “Personal” wurde ursprünglich zusammen mit Dior entworfen. Das neue Modell (nur von Rimowa) wird nun aus Polycarbonat statt Aluminium gefertigt, um das Gewicht möglichst gering zu halten.

Das neue Modell der “Personal”-Tasche von Rimowa ist aus leichtem Polycarbonat gefertigt © PR

Mit Gurt kann es als Umhängetasche, ohne als Clutch getragen werden. Zwei farblich passende Lederbänder bilden den Verschluss der 22,6 Zentimeter langen Tasche, innen ist das Tasche mit Kalbsleder gefüttert. Ab dem 19.11 lässt die neue Tasche “Personal” vorbestellen und wird ab dem 03.12 in den Farben Schwarz, Weiß, Wüstenrosa und Kaktus verfügbar sein; Kostenpunkt 980 Euro.

Christian Dior zauberhafte Cruise-Show in Apulien

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Christian Dior zauberhafte Cruise-Show in Apulien Von

Godfrey Deeny Übersetzt von

Aline Bonnefoy Veröffentlicht am

23.07.2020

Die Kreativdirektorin von Dior, , entführte das Publikum am Mittwochabend in die Heimatregion ihres Vaters. Auf dem Hauptplatz von Lecce enthüllte das Modehaus eine zauberhafte Cruise Collection. Eine Hommage an die Heimat der Designerin und eine einzigartige Demonstration des italienischen Know-hows und altüberlieferten Kunsthandwerks auf den Spuren der mythischen Wurzeln Süditaliens.

Eine Kollektion, die den Mythen und Riten Apuliens Form verlieh – wie dem Taranteltanz. Maria Grazia Chiuri stützte sich für die magische Dimension des Tanzes auf die Theorien des italienischen Anthropologen Ernesto De Martino.

Christian Dior

Pandemiebedingt wurde die Show im engsten Rahmen vor wenigen Freunden und Familienmitgliedern organisiert. Die aufwendig inszenierte Produktion mit intensiven Tanzeinlagen im Zentrum war dennoch beeindruckend. Chiuri lud die israelische Choreographin Sharon Eyal auf den riesigen Platz in Lecce ein und die Tänze steigerten sich zum frenetischen Höhepunkt hin, wie in altüberlieferten Riten. Im September 2018 hatte Eyal mit ihrer Tanzgruppe bereits eine brillante Choreografie für die auf der Pferderennbahn Longchamp enthüllte Ready-to-Wear-Kollektion von Dior aufgeführt.

Der Soundtrack für die Show stammte von Paolo Buonvino. Dieser komponierte auch die packende Musik des brillanten surrealistischen Films von Matteo Garrone für die jüngste Haute Couture Kollektion von Dior, “Le Mythe Dior”. Buonvino schuf für die Show eine “Allianz der Kulturen” und vermischte Elektro-Musik mit dem Orchester der Fondazione Notte della Taranta. Währenddessen sprangen die Tänzer in die Höhe und drehten Pirouetten, im Ausdruck der trägen Energie Apuliens.

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“Ich habe im vergangenen November mit diesem Projekt begonnen, ging nach Apulien und stellte alle Nachforschungen an. Für mich ist das der Sinn der Cruise Collection. In verschiedene Regionen der Welt reisen und mit regionalen Künstlern zusammenarbeiten, um an einem neuen Ort etwas Neues entstehen zu lassen. Und ich dachte mir, wir müssen diese Kollektion hier präsentieren, Pandemie hin oder her. Unter Einhaltung der Distanzregeln natürlich”, so die Kreativdesignerin. Sie verbringt oft Ferien im alten Bauernhaus ihres Vaters, südlich von Lecce. Am Ende verneigte sie sich an der Seite der Tänzer und nicht mit den Models.

Christian Dior

Die riesige Piazza del Duomo in Lecce bildete eine höchst inspirierende Kulisse. Zum besonderen Anlass wurde sie mit Luminarie – riesige Lichtbilder, wie sie die Apulier zur Fest-Dekoration von Kirchen oder Straßen aufzuhängen pflegen – geschmückt. Die Künstlerin Marinella Senatore verlieh ihnen einen ganz besonderen Glanz und ergänzte den komplexen Dialog der Kulturen und Künste der Show um eine weitere Facette. Marinella Senatore ist auch für ein Projekt an der New Yorker Highline bekannt, an der sie eine überdimensionale Lichterkette anbrachte, mit der Aufschrift “Give your Daughters difficult Names” – ganz im Sinne des von Chiuri vorgelebten Feminismus bei Dior. Auch das berühmte Atelier des Hauses hatte ganze Arbeit geleistet und entwarf zierliche Tüll-Cocktailkleider im Luminarie-Look, die bei Dior-Fans großen Anklang finden werden.

Die gesamte Kollektion strotzte nur so vor Einflüssen des italienischen Stiefelabsatzes. Wie die traditionellen Strohmänner aus Raffia, die ein ganz neues Designkonzept ergaben. Die Couturière spielte auch mit klassischen Blumen- und Naturmotiven. Daraus entstanden raffinierte Looks, wie ein exotisches schwarzes Wildlederbustier bestickt mit Bergblumen und der Aufschrift “Les Parfums sont les Sentiments des Fleurs” (z.Dt.: Parfüms sind die Gefühle der Blumen). Die Motive sind Teil einer Reihe von 250 Zeichnungen, die Pietro Ruffo, ein mit Maria Grazias befreundeter Künstler, für diese Kollektion entwarf. Die Inspiration stammte von Giovanni Battista Ferraris Bildband “De Florum Cultura” aus dem Jahr 1638.

Der apulische Einfluss machte sich auf verschiedenen Ebenen bemerkbar, so bei der Tombolo-Spitze, die im 15. Jahrhundert erfunden und für die Show in sorgfältiger Handarbeit gefertigt wurde – mit einer Papierzeichnung, die auf ein zylinderförmiges Kissen aufgesteckt wird. Die Spitze wurde in einigen wunderschönen strohfarbenen Abendkleidern und damenhaften Tuniken mit passenden Spitzenschmetterlingen verwendet, die irdisch und himmlisch zugleich wirkten. Sogar die Bar-Jacke wurde in apulischer Version überarbeitet und aus Stoffen regionaler Handwerker der Constantine Foundation gefertigt.

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“Tombolo erinnert mich an den Ursprung einiger meiner Leidenschaften. Meine Großmutter stellte Tombolo-Spitze her. Wie auch alle Frauen, die sie kannte. Doch wurde dies als Hausarbeit betrachtet. Diese Show soll dabei helfen, dass man sie als künstlerisches Statement wahrnimmt. In Italien wird unser Kunsthandwerk noch immer nicht genügend wertgeschätzt. Doch ist sie ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur”, strahlte Chiuri an einer Vorschau in Paris.

Mit dem Ende der Dior-Show wurde auch ein außergewöhnliches Kapitel der europäischen Modeschauen beendet: Eine Sommersaison, in der fast alle Kollektionen online enthüllt und so gut wie keine Live-Models gezeigt wurden.

Zudem hielt die alte Webtechnik ‘Tessuti Calabrese’ in der Kollektion Einzug, wie auch dramatische Kleider, auf die Renaissance-Grafiken und -karten sowie mythologische Löwen und Blumen aufgedruckt waren. Chiuri schnappte außerdem die traditionellen Strohhüte auf und verwandelte diese in Pariser Glockenhüte mit Logo-Bändern. Auf dem Mood Board war daneben Maria Grazias Mutter in Jugendjahren zu sehen, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Ebenfalls beeindruckend war der großartige Schmuck, der zu Anzügen getragen wurde. Dieser erinnerte an hellenistische Knoten-Anhänger aus dem dritten Jahrhundert v. Chr., die in der ehemaligen griechischen Kolonie Apulien gefunden wurden.

“Als ich als Kind in Apulien war, entdeckte ich eine Stadt, die Bovesia hieß, in der die Einwohner immer noch Griechisch sprachen. Sie nannten die Sprache Griko, auch heute noch. Stellen Sie sich das nur vor!”, erklärte die Kreativdesignerin fasziniert.